bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger
Klaus Herrmann
Glanzruß in Kaminen oder Verbindungsstücken ist eine gefürchtete Gefahr aufgrund von Russablagerungen. Die Gefährdung besteht zum einen in der enormen Brandlast, welche vom Glanzruß ausgeht. Zum anderen besteht die Gefahr durch die typischen Gegebenheiten beim Ablauf eines Kaminbrandes.
*Wird der Glanzruß entzündet (z.B. durch einmalige höhere Temperaturr oder Funkenflug) so entwickelt er eine enorme Eigendynamik. Der einmal entzündete Glanzruß kann sich innerhalb kürzester Zeit soweit aufheizen, dass Temperaturen von 1000 - 1500° im Kamin oder Verbindungsstück erreicht werden. Diese Temperatur ist eine enorme Belastung für sämtliche Bauteile, insbesondere wenn der Temperaturanstieg sehr schnell passiert. Durch die hohe Temperatur beginnen metallische Bauteile zu glühen und sich öfters auch zu verziehen und damit undicht zu werden. Die glühenden Bauteile strahlen eine enorme Hitze ab, weshalb sich brennbare Bauteile in unmittelbarer Nähe entzünden können. Damit wird der bisher eingegrenzte Brand in den Wohnraum übertragen. Um dies zu vermeiden sind auch die für Laien öfters als zu groß empfundenen Brandschutzabstände der Bauvorschriften aus Gründen des vorbeugenden Brandschutzes berechtigt.
Bei einem Kaminbrand entsteht durch die enorme Temperatur eine sehr hohe Auftriebskraft im Kamin, welche auch größere glühende Teile aus der Kaminmündung herauswirft und als Funkenregen wieder niederprasseln lässt. Die Gefahr der Brandübertragung durch diesen Funkenregen brauche ich nicht weiter zu beschreiben.-
Kaminbrand bei geöffneter Kaminreinigungsöffnung - Deutlich ist an der linken Seite der aufgeblähte Russbelag zu erkennen.
*Als ob dies noch nicht genug Gefahrenpotential wäre hat der Glanzruß die Eigenschaft, sich bei einem Kaminbrand bis zum zehnfachen seines Volumens aufzublähen. Dadurch kann aus einer 1 cm dicken Rußschicht eine bis zu 10 cm dicke Rußschicht werden! Hieraus lässt sich leicht vorstellen, daß sich normale Kaminquerschnitte leicht zusetzen können. Wenn der freie Abzug für den weiterhin brennenden Kamin aber erschwert bzw. unmöglich ist, entsteht eine örtliche thermische Überlastung der Umgebungswandungen. Dadurch entstehen gerne Risse und Undichtheiten. Im Extremfall kann es durch die angestaute Hitze und Abgasmenge gar zu einer plötzlichen Zerstörung der Kaminwange kommen!
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Wie kann man diesem Gefahrenpotential entgehen?
Dazu gibt es eine sehr erfreuliche Aussage: durch richtiges Heizen mit trockenem Holz entsteht bei der Verbrennung in modernen Feuerstätten kaum mehr Glanzruß. Tipps zur richtigen Verbrennung finden Sie in einem extra Artikel oder im untenstehenden Download.
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Was kann ich unternehmen, wenn ein Kaminbrand bereits entstanden ist?
Diese wichtigen Erläuterungen lesen sie bitte im speziellen Artikel zur Kaminbrandbekämpfung nach.
Wichtige Verhaltensregeln bei einem Kaminbrand
Ein Kaminbarnd ist u.a. an folgenden Anzeichen erkennbar.
*starke meist schwarze Rauchentwicklung, die schnell durch die Kaminmündung abströmt
*evt. Feuerschein an der Kaminmündung
*ungewöhnliche Geräusche am holzbeheizten Kamin (z.B. Knackgeräusche, Strömungsgeräusche)
*verstärkte Wärmeentwicklung an den Kaminwangen
*glühende Teile der Feuerungsanlage (Insbesondere Rauchrohr bzw. Kamintüre u.ä.)
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diese Symptome können einzeln oder mehrfach auftreten und kennzeichnen meistens einen Kaminbrand.
Ein Kaminbrand stellt ein starkes Feuer innerhalb des Kaminmauerwerkes dar. Damit das Feuer im schützenden Mauerwerk gehalten wird und nicht austritt befolgen Sie bitte die folgenden Tipps.
Die Tipps sind auch im untenstehenden Download enthalten. Die Auflistung kann ausgedruckt und für den - hoffentlich nicht vorkommenden- Ernstfall an den Heizkessel / Ofen geklebt werden.
Verhaltensregeln:
Glanzruß ist das Resultat einer unvollkommenen Verbrennung und einer Kondensation der entstandenen Abgase. Bei einer vollkommenen Verbrennung bildet sich kein Glanzruß!
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Für die Entstehung von Glanzruß ist eine schlechte Verbrennung verantwortlich. Dies bedeutet gleichzeitig, dass wertvolle Energie nutzlos verpufft wurde.
Welche Kriterien sind wichtig damit eine sparsame und gute Verbrennung entsteht?
Um die Daten zu erhalten, wenden Sie sich bitte an die zuständige Behörde.
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